ÄLTESTE FAHNE VON 1796

Die älteste Fahne der Michelsburger Schützenkompanie St. Lorenzen aus dem Jahr 1796...

Die Fahne ist weiß und  grün; auf der einen Seite ist auf einem runden weißen Mittelteil der  nach rechts blickende Tiroler Adler mit Krone und Lorberkranz und das ganze ist mit einer schönen Ränkestickerei umrandet. Auf der anderen Seite ist ein Monogram mit Krone, um welches sich ein Kranz von Ähren und Trauben windet. Die Fahne hat ein Fahnenband mit der Aufschrift: „Geweiht und Ausgezogen 1796“ und das dunkelrote Spingeserband (deshalb wurde sie auch immer die Spingeserfahne genannt).

Akten, welche die Kämpfe vor 1800 nachweisen, sind leider nicht vorhanden. 
Im Jahre 1809 , vom 10. bis 15. April war die Fahne bei den Kämpfen am Brenner, 
11. und 12. Mai 1809 bei Toblach und Riedwald unter Hauptmann Leopold von Leiß. 
Am 21. Mai 1809 rückte die 2. Landesverteidigungs-Kompanie des Gerichtes Michelsburg unter Hauptmann Johann Hofer mit 244 Mann aus, zog über den Brenner und beteiligte sich am 29. Mai an der Berg-Isel-Schlacht. Bei der Verfolgung des Feindes durch das Unterinntal, kam die Fahne bis Rattenberg. 
Vom 6. Juni bis 31. Juli, unter Hauptmann Johann Huber mit 255 Mann bei Drauburg, Gefächte am Plöcken (Kärnten).
Vom 2. bis 8. August waren die Michelsburger mit 376 Mann unter Hauptmann Wenzel mit der Fahne an den Gefechten um Mauls (Sachsenklemme) beteiligt. 
Die 1. Landesverteidigungs-Kompanie von St. Lorenzen stand unter dem Kommando von Hauptmann Peter Oberrauch. Bei den Befreiungs-Kämpfen.
Anfang  Oktober 1813 standen die Michelsburger wiederum bei Wielenbach vor dem Feind. Sie nahmen auch Anteil an der Erstürmung der Mühlbacher Klause. In Privatbesitz existieren noch zwei Scheiben (Poträtgemälde) des alten Gemeinde-Schießstandes, welche die Vereidigung der Schützen mit Richter Leopold von Leiß und weiteren Offizieren, bei dieser Fahne vorstellen.
Die Fahne, von Kugeln durchschossen und Blutbeschmiert hatte ihren Ehrenplatz gegenüber dem Kaiserbild im Schießstand, wurde bei den großen Gedenkfeiern in Innsbruck (1909-1959) in einem Schutznetz mitgetragen. Während der Faschistenzeit wurde die Fahne versteckt. Dabei ist das zerschlissene Tuch zerfallen, nur die Stickereien konnten unter größtem Aufwand gerettet werden. Sie wurden auf ähnliches altes Seidentuch übertragen und so blieb wenigstens ein Teil der historisch wertvollen Fahne erhalten.

Michelsburger Schützenkompanie St. Lorenzen
Ober-Leutnant:   G e o r g   M e s s n e r