Klosterwald: Feier für die Heimatverteidiger

 Kosterwald, ein Ort des Gedenkens und der Besinnung. Dort, wo Franzosen und Tiroler begraben liegen, welche sich in den Jahren um 1809 im Umfeld von St. Lorenzen blutige Schlachten geliefert haben und dabei ums Leben gekommen sind. Auch die beiden Tafeln mit den vielen Gefallenen beider Weltkriege zeugen davon, wie viel Leid und Unheil Kriege über das Dorf gebracht haben. Jährlich gedenken die Michelsburger Schützen Mitte September in einer würdigen Gedenkfeier nicht nur dieser Opfer, sondern der Gefallenen aller Kriege.

 Die Tiroler Freiheitskämpfe von 1809, 1915-1918 und 1961 waren Verteidigungskriege und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Tiroler Geschichte. Sie zeugen davon, wie Männer für ihre Überzeugung in den Kampf gezogen sind, damit Ihre Familien weiterhin in ihrer vertrauten Heimat bleiben können, und nicht durch Flucht in fremden Ländern als Zuwanderer um Unterkunft bitten müssen. Sie waren verbunden mit ihrem Land und gaben alles dafür; viel zu oft auch ihr Leben. Dafür gab es eine Ehrensalve durch die Lorenzner und Onacher Schützen.

Pfarrer Franz Künig hielt einen schönen Wortgottesdienst inmitten des Föhrenwaldes bei der kürzlich renovierten Klosterwaldkapelle. Nachdem in den letzten Jahren der Innenputz in der Kapelle schon mehrmals notdürftig ausgebessert worden war, haben nun die Michelsburger Schützen mit der Fa. Rudolf Dantone eine grundlegende Sanierung vorgenommen.

 

Die Feier wurde von der Musikkapelle St. Lorenzen feierlich umrahmt. Gekommen waren auch Abordnungen von Schützen, um ihrer Gefallenen zu gedenken und ihnen die Ehre zu erweisen. Mit dabei: Mjr. Efrem Oberlechner, Medienreferent des Südtiroler Schützenbundes, und der neu gewählte Bürgermeister Martin Ausserdorfer. Dieser sprach in seiner Gedenkrede die Flucht der Zuwanderer aus Afrika und Asien an und forderte Solidarität für diese ein. Auch Mitglieder des Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpferverbandes, Kulturreferentin Pauline Leimegger und Schützen der Partnerkompanie Ausservillgraten haben den Weg in die von Johann Neumair vorbildlich gepflegte Gedenkstätte gefunden.